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(Barclay, John).
Euphormionis Lusinini Satyricon. Pars I–II. – (Und:) Euphormionis Satyrici Apologia pro se. Pars III. – (Und:) Euphormionis Satyrici Icon Animorum. Pars IV. Zus. 4 Tle. in 3 Bden.

. Euphormionis Lusinini Satyricon. Pars I–II. – (Und:) Euphormionis Satyrici Apologia pro se. Pars III. – (Und:) Euphormionis Satyrici Icon Animorum. Pars IV. Zus. 4 Tle. in 3 Bden.

248 (recte 246) SS.; 240 SS.; 78 SS.; 322 SS. 12mo. HLdr. d. 18. Jhs. mit goldgepr. Rückenschild und Rückenvergoldung (Ecken etwas bestossen).(Frankfurt a. M., Johann Schmidlin), 1616.

Die erste in Deutschland erschienene Gesamtausgabe von John Barclays (1582–1621) vierteiligem satirischen Schelmenroman mit dem Held Euphormio aus dem utopischen Lusinien. Die eigentliche Erzählung erstreckt sich über die ersten beiden Teile, die 1603 und 1607 in London erstmals erschienen waren, wobei von der Ausgabe 1603 des ersten Teiles kein Exemplar mehr bekannt ist. Missdeutende Angriffe auf den Roman veranlassten den Autor mit der “Apologia pro se” (Paris 1610) eine Verteidigungs- und Erklärungsschrift zu publizieren, die in den nachfolgenden Ausgaben jeweils als dritter Teil fungierten. 1614 erschien dann das als vierter Teil fungierende “Icon Animorum”, in dem der weitgereiste Autor seine Kenntnisse der Völker mitteilt. Mit seiner satirischen Gesellschaftskritik, die sich fast gegen sämtliche Berufe und Stände, knüpft Barclay an Vorgänger wie den ”Lazarillo de Tormes” (1544), Thomas Nashs “Unfortunate Traveller” (1594), Alemáns “Guzman de Alfarache” (1599), aber auch an Rabelais, Folengo, Fischart, Petronius Arbiter und Lukianos an. Eine breite satirische Spitze reitet Barclay gegen die Jesuiten, deren Schüler er um 1602 im lothringischen Pont-à-Mousson selbst war. So gesellschaftskritisch die ersten beiden Teile sich ausnehmen, so unhinterfragt plädiert Barclay im Teil III, der “Apologia”, für das im 17. Jahrhundert vorbidliche Streben nach der Fürstengunst. – VD17 23:240569K (Tl. II), 23:240571E (Tl. III) und 1:065792L (Tl. IV); vgl. Hoefer IV, 472. Tl. I nicht im VD17. Nicht bei Paisey. – S. 33/34 von Band I Papier alt angerändert mit wenig Textverlust, dieser alt hs. ergänzt. Alle 3 Bände mit Unterstreichungen in alter Tinte und Bleistift, durchgehend etwas gebräunt und gelegentlich etwas feuchtigkeitsspurig. Insgesamt gutes Exemplar dieser äusserst seltenen Gesamtausgabe. – Best.-Nr. 3165

CHF 1580.—
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